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Die Sommertage, an denen der erste Mann der Mutter im Segelflugzeug am Himmel über der Rhön kreiste, gehören in die Vorzeit. Er ist gefallen, die Erzählerin bleibt ohne Erinnerung an ihren Vater. Eine einsame Burg wird zur Zuflucht, nicht nur für die Mutter, die ihre Kinder mit Webarbeiten ernährt, sondern auch für entwurzelte Menschen aus der Umgebung. Die Härte des Lebens scheint die ungewöhnlich souveräne Frau nicht zu verbittern. Sie versteht es, sich ihr Glück zu nehmen, wo es sich ankündigt. Wie in ihrer letzten Erzählung Nach dem Gewitter geht es Ulrike Edschmid um die Gelenkstellen, die Wendepunkte des Lebens. Aus großer Ferne blickt sie zurück auf jene Zwischenzeit, in der die vergangene Welt in Trümmern lag und eine andere als Verheißung am Horizont erschien. Die Freiheit der Mutter, ihre Liebhaber wieder fortzuschicken, war genauso ungewöhnlich wie die Leichtigkeit, mit der sie sich über die materielle Enge erhob. Trotz schmerzlicher Erfahrungen blieb sie dem Leben zugewandt. Als wäre Hannah Arendts Gedanke, immer wieder von vorn beginnen zu können, ihr heimliches Lebensprogramm gewesen.
Liebhaber tauchen auf und gehen, wenn die Zeit um ist. Ein Student, eigentlich der Geliebte ihrer Freundin Claire. Ein amerikanischer Soldat, der mit den Befreiern gekommen ist; nach ein paar Monaten wird seine Einheit abgezogen - Abschied von einer Liebe, die ein unerfülltes Versprechen blieb, eines von vielen.