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»Wir werden über Bücher sprechen, und zwar, wie wir immer sprechen: liebevoll und etwas gemein, gütig und vielleicht ein bisschen bösartig, aber auf jeden Fall sehr klar und deutlich. Denn die Deutlichkeit ist die Höflichkeit der Kritiker.« Während seine Kritik an der Gegenwartsliteratur häufiger gemein und auch ein bisschen bösartig ausfiel, war Marcel Reich-Ranicki seinen deutschen Klassikern gegenüber stets voll des Lobes: Heines Lyrik sei »empfindsam und doch sarkastisch, seine Prosa leidenschaftlich und zugleich ironisch«. Büchner war der »Dichter seiner Jugend« und ist immer »sein Dichter geblieben«, Kleist habe »mit seinempoetischen Werk die Welt, zumindest die deutsche Welt, reicher, klüger und schöner gemacht«. Lessings Errungenschaften als »Vorkämpfer und Wegbereiter der Kritik« seien »zu einem erheblichen Teil noch keineswegs überholt « und Kafka gehört für ihn zu den »größten Schriftstellern, die in deutscher Sprache geschrieben haben«.