Vor Jahrhunderten erlitt die schöne Agatha in Palermo ein schreckliches Schicksal: Weil sie sich den Avancen eines römischen Konsuls widersetzte, wurde sie in den Kerker geworfen und grausam bestraft. Bis heute verehrt man sie in Sizilien als Heilige. Zu ihrem Namenstag werden Ricottaküchlein gebacken, welche die Form weiblicher Brüste haben. Die Großmutter der kleinen Agatina bereitet diese Cassatelle nach einem besonders köstlichen Geheimrezept zu. Und während sie in der Küche hantieren, entführt die Großmutter ihre Enkeltochter in die Vergangenheit ihrer Familie und in die Geschichte Siziliens. Agatina erfährt von der leidenschaftlichen Liebe ihrer Urgroßmutter, die durch eine qualvolle Krankheit ein Ende fand. Sie hört von der unerfüllten Ehe ihrer Großmutter, die sich in die glühende Verehrung der heiligen Agatha rettete. Zur Familienüberlieferung zählen ferner eine erotisch unersättliche, mit einem Räuber liierte Bäuerin und herrische, unwiderstehliche Schürzenjäger. Als Agatina Jahre später selbst unter heftigem Liebeskummer leidet, begreift sie, wie wichtig diese Erzählungen für sie sind.