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Gott ist die Liebe - sie ist das größte, was bleibt. Warum aber wird sie verniedlicht zum romantischen Gefühl? In eine private Ecke gestellt, sodass sie möglichst wenig mit dem "wirklichen", dem öffentlichen und gemeinsamen Leben der Gesellschaft in Berührung kommt? Warum zeigt sie sich so wenig und wird deshalb verachtet oder vermisst - in Alltag und Arbeit, in Kirche und Politik? Wie kann ihre Kraft spürbar werden?
Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Buches von Katrin Göring-Eckardt und Eckhard Nagel, beide Präsidiumsmitglieder des Deutschen Evangelischen Kirchentages. Sie entfalten verschiedene Dimensionen der Liebe, die das private wie das öffentliche Leben und damit das Miteinander unserer Gesellschaft bestimmt - von der Leidenschaft über Hingabe, Solidarität, Vertrauen, Wertschätzung bis zu Barmherzigkeit und Mut.
Dieses Buch ist aus Gesprächen über die Rolle der Liebe im Christentum entstanden, die im Umfeld eines ökumenischen Kirchentags begannen und weit über ihn hinaus wirken wollen. Es ist ein Dialog über das christliche Selbstverständnis, über die Beweggründe des eigenen Glaubens, über die Freude, als Kinder Gottes in dieser Welt und für diese Welt wirken zu dürfen. Das intensive Gespräch versteht sich als ein begonnener Prozess, der auf Weiterführung drängt - ein Gespräch über das Verhältnis der Liebe zu Leidenschaft und Mut, zu Not und Vertrauen, zu Freude und Trauer; über die besonderen Fähigkeiten, die aus der Liebe erwachsen: Hingabe, Barmherzigkeit oder - nicht zuletzt - Widerstand; über die wichtigen Fragen der Solidarität, des Respekts und der Wahrnehmung des Gegenüber bis hin zu der Frage, inwieweit der Mittelpunkt des christlichen Glaubens - die Liebe - unsere Kirche als Institution nicht nur begründet, sondern auch erhält. Dass es dabei auch um die Frage der Wahrhaftigkeit des christlichen Lebens und um die Kraftquelle des christlichen Handelns geht, wird in der gemeinsamen Vertiefung deutlich und stellt einen wesentlichen Betrachtungswinkel des Denk-, Fühl- und Suchprozesses dar.