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Viktoria Pollmann untersucht am Beispiel der polnischen Bistumspresse, die sich selbst als Sprachrohr der katholischen Kirche definierte, welches Judenbild die katholische Presse ihren Gläubigen in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg vermittelte. Hat die Kirche versucht, sich der Welle des steigenden Antisemitismus in Polen entgegenzustemmen, oder hat sie durch Verbreitung negativer Judenklischees der Fremdheit zwischen den beiden
Bevölkerungsgruppen eher Vorschub geleistet? Welchen Einfluss hatte die spezifisch polnisch geprägte Tradition der Kirche der geteilten Nation auf das kirchliche Selbstverständnis in der Zweiten Polnischen Republik, und welche Konsequenzen ergaben sich daraus für die ,jüdische Frage'? Wo liegen die Wurzeln der katholischen Topoi zu Juden und Judentum in Polen? Entsprachen
sie dem katholischen Denken ihrer Zeit, oder gab es charakteristische Variationen? Diese auf den nur scheinbar am Rande stehenden Pressesektor bezogenen Fragestellungen haben im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen zwischen Polen und Juden um die Ereignisse in Jedwabne neue Aktualität gewonnen.