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Die Karriere der Tochter eines Armeelieferanten, ihr Aufstieg aus dem Bürgertum zur Geliebten des Königs von Frankreich und zur Gesprächspartnerin von Fürsten und Philosophen ist beispiellos. Am Anfang war es Voltaire, der ihre Liebesbriefe korrigierte, später befand Madame de Pompadour (1721-1764) über Krieg und Frieden in Europa und pflegte Kontakte mit dem Papst. Am Ende ihrer 19jährigen Herrschaft war der junge Mozart zu Gast in ihrem Pariser Stadthaus, dem Élysée-Palast. Gestaltungswille und der Drang nach bleibendem Ruhm prägten die Pompadour, die einen Feldherrn wissen ließ: »Ich erröte, wenn ich sehe, daß Sie weniger Mut haben als ich.« Sie verstand es, jeder Situation mit unvergleichlichem Charme zu begegnen. In ihren Briefen entfaltet sich nicht nur ein großer Charakter, sondern auch eine der glänzendsten Epochen Europas. Ihre Korrespondenz führt tödliche Spiele der Macht vor, doch genauso gibt sie Auskunft über die große Melancholikerin, deren Sehnsucht nach Ruhe sich nie erfüllte; an ihren Bruder schreibt sie: »Ich gratuliere Ihnen und wünsche Ihnen Wohlergehen und keine Reue.« Hans Pleschinski hat die lange auf deutsch nicht greifbaren Briefe neu übersetzt und durch Zwischentexte zu seinem spannenden Lebens- und Epochenbild gestaltet.