Über alle politischen, regionalen oder konfessionellen Differenzen hinweg gilt im 17. Jahrhundert noch die Idee einer zweckmäßig geschichteten Sozialordnung. Diese Gesellschaftsstruktur wirkt sich auch auf die Entstehungs- und Rezeptionsbedingungen der barocken Literatur aus: »Hohe« und »niedere« Dichtung werden zumeist in der gleichen Weise gegeneinander abgegrenzt wie höfische und nichthöfische Lebenswelt. Der vorliegende Band reflektiert das Spektrum barocker Literatur in seiner ganzen Breite: die zeittypischen Erscheinungsformen der Lyrik, Epik und Dramatik ebenso wie die charakteristischen Spielarten der Sachliteratur und der religiösen Dichtung.