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Dieses Studienbuch ist der erste Versuch im deutschsprachigen Raum, eine umfassende Zusammenschau der theoretischen Grundlagen und empirischen Ergebnisse der Geographischen Handelsforschung zu geben. Ein solcher Versuch ist sicherlich überfällig, denn es gibt heute in Deutschland wohl kaum ein Geographisches Institut, das unter seinen Forschungsaktivitäten nicht auch zahlreiche Einzelhandelsstudien anzuführen hätte. Die Relevanz des Forschungsfeldes Einzelhandel für Geographen liegt auf der Hand. Es gibt wenige wirtschaftliche Tätigkeiten, deren Erfolg so an eine geglückte Standortwahl und laufende Standortsicherung geknüpft ist wie den Handel. Der Umbruch vom persönlichkeitsbetont geführten mittelständischen Einzelhandelsbetrieb zum wissensbasiert und sachbetont-kapitalistisch reagierenden Handelsunternehmen führt zu räumlichen Strukturen, welche nicht immer den Vorstellungen von Politik und Planung entsprechen. An der Suche nach allgemein akzeptierten Lösungen beteiligen sich Geographen schon lange. Das gilt auch für die Autoren dieses Bandes, die neben ihrer akademischen Beschäftigung mit dem Handel auch eine reichhaltige gutachterliche Praxiserfahrung sammeln konnten. Aus diesem Erfahrungshintergrund wurde als Ausgangspunkt der Betrachtung die Unternehmenskonzeption und damit die Betriebsform eines Handelsbetriebs gewählt. Diese Konzeption wird zusammen mit den wirtschaftlichen und räumlichen Organisationsformen wie den Mehrbetriebsunternehmen oder den Zentren eingehend behandelt. Ebenso wird auf die Hintergründe des immer weniger vorhersehbaren Konsumentenverhaltens und seine Folgen für die Einzelhandelsstruktur eingegangen. Gerade mit der Maßstabsvergrößerung moderner Einzelhandelsbetriebe und der perfektionierten Gestaltung von Einkaufszentren sind sowohl Ansprüche an den Standort selbst z.B. Platzbedarf für Parkplätze und optimale Verkehrsanbindung R als auch gestiegene Auswirkungen auf bereits bestehende Versorgungsstrukturen verbunden. Damit besteht Handlungsbedarf von Politik und Planung, der zusammen mit den zur Verfügung stehenden Planungsinstrumenten und der oft konfliktreichen Beziehung von Einzelhandel und Verkehr eingehend dargelegt wird. Die Analyse des Beziehungsdreiecks von Handel, Konsum und Planung wird abgerundet durch eine Gesamtschau der Gestaltungskräfte und Konfliktbeziehungen der drei Akteursgruppen in einem einheitlichen Standortraum. Hier bietet sich die Innenstadt von Großstädten an, da sie bis in die letzten Jahrzehnte des vorigen Jahrhunderts weitgehend vom Handel geprägt wurde, was auch in Planungsvorstellungen vom Erhalt einer multifunktionalen Innenstadt mit hoher zentralörtlicher Bedeutung Eingang fand. Dass diese Stellung des Handels in vielen Innenstädten massiv bedroht ist und welche zukünftige Entwicklung erwartet werden kann, wird abschließend dargestellt. Gemäß der Konzeption der Studienbücher werden die vorgestellten Theorieansätze und allgemeinen Aussagen mit empirischen Beispielen erläutert. Die jedem Kapitel beigefügte Liste der Kernliteratur soll ein vertieftes Verständnis über ausführlichere Darstellungen und auch den Blick auf die Nachbardisziplinen ermöglichen. Die immer wieder herausgearbeitete Verbindung von akademischem Erkenntnisinteresse und praktischer Anwendung ist auch als Plädoyer für eine engagierte Geographie zu verstehen, wie sie gerade in diesem Forschungsfeld nicht nur möglich erscheint, sondern auch von der Öffentlichkeit und der Politikberatung nachgefragt wird.