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Im Jahre 1919 erwarb Lovis Corinth ein Haus am Walchensee, einem der Bergseen in den bayerischen Alpen. Dort entstand in seinen letzten Lebensjahren eine umfangreiche Gruppe in Format und Technik ganz unterschiedlicher Ansichten des Walchensees. Bildeten im OEuvre des Künstlers Aktstudium, Historien- und Porträtmalerei stets besondere Schwerpunkte, so geht mit dem Umzug an den Walchensee eine deutliche Hinwendung zur Natur und damit zur Landschaftsmalerei einher. Die »Walchenseelandschaft mit Kuh« ist Corinths größte und zweifellos auch die prächtigste dieser Ansichten. Er eröffnet hier ein weit gespanntes Panorama, welches, ausgehend von einem erhöhten Standpunkt, sich über die Wiese im Vordergrund, den See in der Mitte bis hin zu den weichen Konturen der Berge im Hintergrund entfaltet. Mit dieser schrittweise rhythmischen Erschließung des Landschaftsausschnittes verknüpft Corinth seine hohe malerische Gestaltungskraft. Sind die Häusergruppe, die im Wind flatternde Wäsche und die im Profil stehende Kuh am rechten Bildrand noch deutlich zu erkennen, so lösen sich - je weiter das Auge dem Blick in die Tiefe folgt - der flache See, das rückwärtige Ufer und die Berge immer mehr auf zugunsten spontan und dynamisch gesetzter, pastos gemalter, changierender Farbflächen.