Von Sehnsucht, Liebe und Melancholie: Lyrische Miniaturen aus dem Jahreslauf der Sarah Kirsch
Aus Zeichen, die Sarah Kirsch ihrer Umwelt abliest, aus Träumen bei offenen und Wirklichkeiten bei geschlossenen Augen, destilliert sie Zeilen, die sich wie Leuchtspuren durch ein Jahr ziehen. Ein Jahr, in dem Wunden und Wunder, Freude und Trauer eng aufeinanderfolgen. Wo stachelige Sterne angeblich Freundinnen sind, wo plötzlich paarweise fliegende Tornados den Frieden verdüstern und der Tod ihr den vertrauten Menschen nimmt. Dennoch kränzt sie die Flüsse mit Rosenketten, läßt Katzen aus Licht entstehen und schnurrbärtige Eulen steigen, webt auch noch Flügel an die Pappelstämme, damit sie davonkommen, wenn sie gefällt werden sollten.
Die Kiebitze wurden wie
Dachpappenfetzen
Herumgewedelt und
Unwillkürlich hobst du die
Arme ich hab gedacht
Ne kleine Runde
Könnten wir schaffen