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Gut 1700 Jahre sind vergangen, seit Kaiser Konstantin durch die Schlacht an der Milvischen Brücke (312) die Herrschaft im gesamten Westen des römischen Reiches errang. Seine religionspolitischen Maßnahmen leiteten eine neue Epoche für das Christentum ein - es wurde gefördert, begünstigt und Ende des 4. Jh.s als Staatsreligion anerkannt. In Politik und Gesellschaft Europas hat es seither bis in die neueste Zeit eine dominierende Rolle gespielt.
1700 Jahre später (und 50 Jahre nach dem II. Vatikanischen Konzil) hat sich die Lage grundlegend verändert - viele sprechen vom ,Ende der Konstantinischen Ära'. Die Ringvorlesung der Kath.-Theol. Fakultät im WS 2012/13, die hier dokumentiert ist, zeigt allerdings, dass wir nicht nur den Umbruch konstatieren können, der die Kirche der Gegenwart von der Konstantinischen Ära scheidet. Daneben gibt es auch den Prozess allmählichen Wandels und selbst Kontinuitäten, die die historischen Veränderungen überdauert haben.