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Gesetzt den Fall, jemand wird befördert, doch er weiß noch nicht so recht, ob er sich freuen soll: Vielleicht hat sein Vorgänger schlecht gearbeitet, und nun ist ein Augiasstall auszumisten; vielleicht wird es nur eine Herkules- und keine Sisyphusarbeit, sonst wäre der neue Posten wahrlich ein Danaergeschenk - Laokoon läßt grüßen! Wer kennt sich heute noch aus mit den antiken Gestalten und Mythen, die wir oft ganz beiläufig im Munde führen? Gestalten wie Odysseus oder Ödipus sind so überragend, dass sie bis in unsere Tage im Gedächtnis weiterleben und Maler, Musiker, Dichter, Bildhauer und auch Wissenschaftler über Jahrhunderte inspiriert haben. Doch die vielen anderen, wie zum Beispiel Hekabe, Medusa, Perseus, Hydra oder Kassandra, den Gebildeten früherer Zeiten noch geläufig, sind uns kaum mehr dem Namen nach bekannt. Und wie so oft, wenn wir in einem Kunstwerk der Bearbeitung antiker Stoffe begegnen, können wir uns - wenn überhaupt - nur wage an die Geschichte erinnern, auf der sie beruhen. Diesem Mangel hilft Gerhard Fink ab, indem er an die 800 Figuren aus der griechischen und römischen Antike vorstellt und ihre Geschichten erzählt. Durch zahlreiche Hinweise auf bedeutende Werke der bildenden Kunst und der Literatur, denen diese mythologischen Stoffe zugrundeliegen, verdeutlicht er eindrucksvoll, wie viel unsere Kultur diesen Stoffen verdankt.