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Seit dem Mauerfall hat sich in Deutschland unter dem Motto der selbstbewussten Nation eine neue intellektuelle Rechte formiert. Schriftsteller, Publizisten und Historiker wie Botho Strauß, Rüdiger Safranski oder Rainer Zitelmann werben in politischen Essays für eine Gesellschaft, die sich statt sozialer Gerechtigkeit, Gleichheit und Friedfertigkeit alte Werte und neue Eliten, Lust an der Ungleichheit und Härte in der Auseinandersetzung auf die Fahnen schreibt. Diese Politikvorstellungen, so die Analyse der Autorin, werden in der neurechten Rhetorik an geschlechtliche (Selbst)bilder, Metaphern und Assoziationsverkettungen geknüpft, die der Inszenierung selbstbewusster Männlichkeit dienen.
Der erschütterten bürgerlichen Männlichkeit der Moderne stemmen sich die Autoren mit der Beschwörung männerbündischer Exklusivität, patriarchaler Idyllen und überlegener, polemischer Bildung entgegen. Das rhetorische und emotionale Panorama der neuen intellektuellen Rechten umfasst Aspekte wie eine idealisierte männliche Autonomie, das Menetekel gesellschaftlicher Verweiblichung, kriegerische Selbstbehauptung, Verschmelzungsphantasmen mit Mutter Erde oder das Motiv des Vatermordes als Vaterlandsmord. Männliches Subjekt und Nation verschwimmen zu einer Einheit in Text und Imagination.