Das Ende des Dreißigjährigen Krieges (1648) bedeutete in weiten
Teilen Europas keineswegs das Ende militärischer Gewalt. Die
expansionshungrigen Fürsten begannen bereits Anfang der 1650er Jahre
neben den traditionellen Söldnertruppen neue, stehende Heere aufzubauen.
Insbesondere die seit 1648 schwedischen Teile des Alten Reiches wurden
zum ständigen Schauplatz massenweiser Söldnerrekrutierung und der
Stationierung tausender Soldaten und ihrer Angehörigen. Die
Unterbringung erfolgte nach wie vor in Privatquartieren. Konflikte um
Ressourcen oder Ehrfragen, meist in Verbindung mit starkem
Alkoholkonsum, waren an der Tagesordnung. Die Studie nähert sich
erstmalig dem Verschwimmen von Vorkriegs-, Nachkriegs- und
Zwischenkriegszeiten. Auch gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen
Militär und Zivilbevölkerung sowie innerhalb des Militärs werden
aufgrund der frühesten erhaltenen Militärgerichtsakten und
Urteilsbücher, sowie anhand von zivilen Vorermittlungsakten
untersucht.