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Über die Geschichte der deutschen Sprache gibt es bereits unzählige Veröffentlichungen, die zumeist von Philologen und Linguisten verfasst wurden. In diesem Buch geht es nicht um die Sprache "an sich", sondern um die Offenlegung soziopolitscher Strukturen aus kulturgeschichtlicher Perspektive.
Da auch die Sprachgeschichte eines bestimmten Landes stets von den in ihm herrschenden politischen, sozioökonomischen und kulturellen Verhältnissen abhängt, werden in diesem Buch im Hinblick auf Deutschland wenigstens einige besonders markante Beispiele derartiger Korrelationen herausgestellt. Wie drastisch sich solche Wechselbeziehungen zum Teil abgespielt haben, wird vor allem an fremdsprachlichen Einflüssen, nationalistischen Gegenreaktionen, literarischen Rebellionen und multikulturellen Phänomenen nachgewiesen, aus denen sich tiefgreifende Wandlungen des jeweiligen Wortschatzes ergeben haben.
Konkret geht der Autor der Frage nach, welche gesellschaftliche Schicht sich in offizieller, alltäglicher oder literarischer Hinsicht einer bestimmten Sprachsorte bedient hat, um entweder ihre Herrschaft zu befestigen, gegen die Dominanz der jeweils Regierenden zu rebellieren oder sich neuerdings einfach dem Trend ins Globalisierende und Digitalisierende anzuschließen.
Damit erweist sich dieses Buch zugleich als ein höchst dramatischer Abriss der deutschen Geschichte schlechthin.