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Madrid und Barcelona, die beiden größten Städte Spaniens, erlebten seit Ende des 19. Jahrhunderts infolge massiver Landfluchtbewegungen ein starkes Wachstum. Dieser Prozess beschleunigte sich in der Zeit der Franco-Diktatur aufgrund intensiver Förderung des Industriesektors durch das Regime. Im Zuge dieser Entwicklung entstanden neue städtische Peripherien, an denen sich der gesamtgesellschaftliche Wandel von einer agrarischen in eine urbane Gesellschaft manifestierte.
Die vorliegende Studie untersucht erstmals umfassend die Entwicklungsprozesse an den Peripherien beider Metropolen von den 1950er Jahren bis in die 1970er Jahre. Mit einem komparativen Ansatz untersucht Anna Pelka das Zusammenwirken unterschiedlicher Akteure in den Verstädterungs- und Urbanisierungsprozessen sowie das Verhältnis von öffentlicher Steuerung und Selbstregulation. Es entsteht eine facettenreiche Darstellung von Formen und Logiken formeller und informeller Stadtentwicklung im Süden Europas. Die Frage nach Grenzziehungen im urbanen Raum, nach Zugehörigkeiten und Exklusionen und damit verbundenen Fragen städtischer Identitäten unter den Bedingungen der spanischen Diktatur führt zu vielfältigen Erkenntnissen über Stadtentwicklung in der Moderne.