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Zu den Merkwürdigkeiten der deutschen Nachkriegsgeschichte gehört das Kapitel Eisenbahn in Westberlin zwischen 1945 und 1990. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges übergaben die alliierten Sieger die Betriebsrechte für den gesamten Berliner Eisenbahnverkehr dem Transportunternehmen »Deutsche Reichsbahn« in der SBZ. Mit der Teilung der Stadt gehörten plötzlich Tausende Beschäftigte, Millionen Quadratmeter Fläche, Hunderte Kilometer Schienenwege, ein Netz von Anlagen und milliardenschwere Vermögenswerte inmitten von Westberlin zu einem sozialistischen Transportunternehmen. Im Kalten Krieg wurde die Reichsbahn schnell zum politischen Zankapfel. Während sich Westberlin sehr schnell eine »schnittige Moderne« zulegte, schien die kleine Dependance des größten sozialistischen Staatsbetriebes der DDR in eine Welt von Gestern zu versinken. Warum das so war und wie mehr als vierzig Jahre lang der »Osten« buchstäblich durch den »Westen« fuhr, schildert das Buch von Burghard Ciesla.