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Bereits zu seinen Lebzeiten höchst umstritten, steht Nero für den Inbegriff eines schlechten Herrschers und als Sinnbild für Dekadenz, Grausamkeit und Rücksichtslosigkeit. Als Mäzen förderte der schwärmerische Kaiser Kunst, Literatur, Architektur und Schauwesen. Im Mittelpunkt der Kritik stand dabei zunehmend seine öffentliche Selbstdarstellung. Neros Eindruck auf die Nachwelt speist sich aus der Faszination für seine zerrissene und eindrucksstarke Herrscherpersönlichkeit. Kunst, Literatur und Film haben die dramatischen Geschehnisse um den römischen Kaiser verarbeitet und in eine breite Öffentlichkeit getragen. Doch das heutige Bild ist weitgehend geprägt von einseitigen Berichten und Interpretationen. 140 Jahre nach der ersten bahnbrechenden Arbeit von Hermann Schiller (Berlin 1872) nähert sich Julian Krügers Nero-Darstellung der Person und ihrem Wirken umfassend und differenziert. Auch dem frühen Christentum und der jüdischen Geschichte dieser Zeit wird gebührender Platz eingeräumt. Das Buch wendet sich an das Fachpublikum und empfiehlt sich darüber hinaus breiteren Leserkreisen als eine Einführung in die Geschichte der Römischen Kaiserzeit.