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Spezifische Bedingungen, die die Sozialisation eines geistig behindert Menschen bestimmen. Dazu gehören die Instanzen der Diagnosestellung, die primäre Umwelt sowie die spezifischen Behandlungsmethoden.
»Für mich besteht die beeindruckendste Leistung von Niedecken darin, wie sie in ihren Beispielen aus der therapeutischen Arbeit durch ihr psychoanalytisch geleitetes Vorverständnis und der Reflexion des therapeutischen Geschehens zu einem einfühlsamen Dialog mit den Kindern und Erwachsenen gelangt, ohne auf eine bestimmte Technik zu rekurrieren. Ihr therapeutisches Vorgehen ist weniger von einem logischen oder psychologischen Nachvollzug der Entwicklungsgeschichte der jeweiligen Kinder geprägt als vielmehr durch eine, immer wieder aufs Neue zu vollziehende Verständigung auf ein gemeinsam zu bearbeitendes Thema. Niedecken hat dabei deutlich machen können, wie vor allem eigene Widerstande und Abwehrmechanismen diesen Zugang zu einer »Verständigung« verhindern oder erschweren können. Sie hat ebenfalls für mich in überzeugender Weise aufgezeigt, wie solche Abwehrmechanismen und Widerstände in institutionalisierter Form von heilpädagogischen Behandlungstechniken oder -strategien wirksam werden können und dadurch ebenfalls eine Verständigung verhindern.
Volker Fröhlich
»Psychoanalyse und Behindertenpädagogik«