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"Antipädagogik" ist nicht einfach nur eine naive Zeitströmung, sondern spiegelt reale gesellschaftliche Veränderungen wider. Warum ist "Erziehung" mehr und mehr zu einem negativ besetzten Begriff geworden? Kann man überhaupt "nicht" erziehen?
"Antipädagogik" ist nicht einfach nur eine naive Zeitströmung, sondern spiegelt reale gesellschaftliche Veränderungen wider. Die Preisgabe der Aspiration, den Menschen zum Menschen "erziehen" zu wollen, stellt für die pädagogische Theorie zugleich eine Herausforderung und einen Gegenstand der Kritik dar. Angesichts der neuen Wirklichkeiten kann die Herausforderung nicht mehr einfach ignoriert werden, während auf der anderen Seite das Erziehen auch nicht einfach aufhört. Aber die klassischen Postulate passen offenbar nicht mehr auf das Empfinden, Wahrnehmen und Deuten von Kindern am Ende des 20. Jahrhunderts. "Erziehung" wird mehr und mehr zu einem negativ besetzten Begriff, aber das schafft die Probleme und Aufgaben nicht aus der Welt. Man kann nicht nicht erziehen und das gilt auch dann, wenn man die pädagogische Sprache vermeidet.