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Die Rêveries von Jean-Jacques Rousseau sind das schönste und das gewagteste Buch des Genfer Philosophen, dessen 300. Geburtstag 2012 gefeiert wurde. Sie haben das philosophische Leben zu ihrem Gegenstand und gipfeln in einer poetischen Darstellung des Glücks, das dieses Leben eröffnet. Heinrich Meiers eindringliche Auseinandersetzung mit der letzten und am wenigsten verstandenen Schrift Rousseaus besteht aus zwei Büchern, die sich gegenseitig erhellen. Das erste unternimmt es, in ständiger Rücksicht auf die Rêveries - Die Träumereien des einsamen Spaziergängers, wie der deutsche Titel lautet - das philosophische Leben zu denken. Seine sieben Kapitel sind überschrieben: Der Philosoph unter Nichtphilosophen, Glaube, Natur, Beisichselbstsein, Politik, Liebe, Selbsterkenntnis. Das zweite gibt eine neue Auslegung des umstrittensten Werkes von Rousseau, des Glaubensbekenntnisses des Savoyischen Vikars, das ein gelungenes nichtphilosophisches Leben grundzulegen sucht. Die Rêveries verweisen den Leser nachdrücklich auf das Glaubensbekenntnis, das 1762 als Teil von Emile oder Über die Erziehung erschienen war und Rousseau die politische Verfolgung durch die kirchlichen und weltlichen Autoritäten seiner Zeit eintrug.