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"Kunstmuseen lehren uns, was wir sehen sollen, wenn wir Kunst betrachten", lautet der scheinbar einfache Eingangssatz dieses Buches. Aber was versteht man jeweils unter Kunst? Was sollen wir sehen, wenn wir sie betrachten, und wer bestimmt darüber? Wie bewältigt das Museum die ihm zugewiesenen Vermittlungsaufgaben? James Sheehan beantwortet diese Fragen, indem er Ideen-, Institutionen- und Architekturgeschichte miteinander verbindet. Sein Buch zeigt in eindrucksvoller Weise, wie Museen den Ort der Kunst in der deutschen Kultur widerspiegeln und zugleich mitbestimmen.
In den letzten Jahrzehnten des Alten Reichs - mit denen die Darstellung einsetzt - werden erstmals die Kunstsammlungen der Monarchen und Fürsten öffentlich zugänglich gemacht. Es bildet sich bald eine eindrucksvolle Museumsvielfalt heraus, der Umgang mit der Kunst wird zunehmend professionalisiert. Gegen Ende des Jahrhunderts gibt es kaum einen großen Ort in Deutschland, der nicht über ein Museum verfügte, aber diese Einrichtung gerät jetzt in eine Krise: Das Museum wird der Ort politischer und kultureller Auseinandersetzungen über den Umgang mit der Kunst der Moderne. In diesem Zusammenhang entstehen schließlich die Anfänge unserer heutigen Museumskultur und -architektur.
James Sheehans Buch wird aus der Diskussion über das Verhältnis von Kunst, Politik und Kultur und über die Rolle, die das Museum darin einnehmen soll, nicht mehr wegzudenken sein.