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Dieser reichbebilderte Band beschreibt die lange Geschichte der Einwanderung deutscher Juden nach Palästina/Israel. Seit Jahren sammelt Joachim Schlör Dokumente, die Geschichten davon erzählen. Sie handeln von Deutschland und vom Abschied, von der Auflösung eines Lebens und vom Weg in eine ungewisse Zukunft. Und sie berichten von der Ankunft in Jaffa oder Haifa, von den drückenden Existenzsorgen und den erfinderischen Versuchen, sie zu meistern, von den Siedlungen auf dem Lande und vom Leben in den Städten, von den Problemen beim Erlernen der hebräischen Sprache, von der ungewohnten Hitze und vom Versuch, die kulturelle Identität zu bewahren. Ein neuer Alltag wird erfahren, in einer fremden Umwelt, die doch den Anspruch hat, Heimat zu sein oder zumindest zu werden. Die persönlichen Erinnerungen und die Bilddokumente - Raritäten wie Annoncen, Werbung oder Schnappschüsse aus dem Familienalbum - halten ganz besondere Lebenssituationen fest, wie sie nur in dieser Generation der "Jeckes" anzutreffen sind.
Zu berichten ist hier von der Geschichte deutscher Juden, die zum kleinsten Teil vor, zum größten Teil nach dem 30. Januar 1933 sich zur Auswanderung aus Deutschland und zur Einwanderung nach Palästina - oder: in das Land Israel - entschieden haben. Und wenn von ihnen berichtet wird, so muß auch von denen die Rede sein, die sich dafür entschieden haben, in ein anderes Land auszuwandern - oder in Deutschland zu bleiben. Für jede mögliche Entscheidung gab es viele Gründe.
Nach der Machtübergabe durch die Nationalsozialisten, nach dem Reichstagsbrand, dem Ermächtigungsgesetz und der Einrichtung der ersten Konzentrationslager standen die deutschen Juden vor einer Lebensentscheidung, oder vielmehr vor vielen einzelnen Lebensentscheidungen, die nicht "interpretiert" oder gar bewertet werden können, hinterher. Nur: nachgelesen. In den persönlichen Dokumenten, in Briefen, Tagebüchern, Fotoalben, die über die Passage berichten.
Davon also wird dieses Buch handeln: Von Deutschland und wie man es verläßt. Vom werdenden Israel und wie man dort ankommt (und von den Gegenständen, die man im "Lift", den Gepäck-Containern, mitgenommen hat). Von der Passage vor allem, die von hier nach dort führte und vielleicht noch nicht zu Ende ist.
Joachim Schlör