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Visionär, wegweisend, einzigartig: Das Gartenreich Dessau-Wörlitz und sein Schöpfer
Fürst Franz von Anhalt-Dessau war einer der fortschrittlichsten Herrscher seiner Zeit. Weltberühmt wurde sein Gartenreich Dessau-Wörlitz, das wirtschaftlichen Wohlstand, religiöse Toleranz und kulturellen Glanz vereinte. Der Schöpfer dieser "blühenden Landschaften", die heute zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören und jährlich eine Million Besucher anlocken, wird hier erstmals in einer fesselnden Biographie porträtiert.
Geist und Macht, Wirtschaft und Soziales, Ethik und Ästhetik - das scheint sich nicht verwirklichen zu lassen. Ein politischer Traum also? Eine ferne Utopie, eine Aufklärerphantasie? Nein, ein lebendiges Kapitel deutscher Geschichte. Franz von Anhalt-Dessau (1740-1817) war ein aufgeklärter Fürst, der sein Land aus Elend und Unwissenheit hinausführte. Dämme und Deiche ließ er bauen, Land- und Forstwirtschaft wurden unter seiner Ägide derart reformiert, daß Obst, Tabak und Wolle in großem Stil exportiert werden konnten. Der Fürst, der sich umfänglich bildete und dem preußischen Militarismus kritisch gegenüberstand, bekämpfte die Armut in seinem Musterstaat erfolgreich. Vorbildlich und der Zeit weit voraus war auch das Zusammenleben von Juden und Christen. Ganz Europa bewunderte bald das nach englischem Vorbild erbaute Gartenreich. "Hier ists unendlich schön", schwärmte Goethe, als er Wörlitz besuchte.