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Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Afrika, Note: 1,0, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Bundesrepublik Deutschland und die Republik Namibia befinden sich seit Jahrzehnten in stockenden Verhandlungen über die gemeinsame koloniale Vergangenheit. Inhalt der Debatte bilden dabei vor allem die von den Stämmen der Herero und Nama geforderten Entschädigungsansprüche an die Bundesrepublik, die sich unter anderem auf den durch das damalige deutsche Kaiserreich von 1904 bis 1908 begangenen Völkermord an den Herero und Nama, stützen.
In der vorliegenden Arbeit soll der laufende Dialog zwischen den beiden Regierungen aus geschichtspolitischer Perspektive dargelegt und analysiert werden. Der Fokus wird dabei auf die Phase der Verhandlungen seit der Kanzlerschaft Angela Merkels gelegt. Eine zeitliche Begrenzung ist dabei notwendig, um eine Kernphase des langwidrigen Prozesses betrachten zu können. Die Debatte hat in den letzten Jahren immer mehr an internationaler Aufmerksamkeit erlangt, nicht nur aufgrund neuer Faktoren, wie der Migrationsfrage aus Afrika Richtung Europa. In dieser Arbeit sollen besonders die deutsche Perspektive sowie die politische Handlungsbereitschaft innerhalb des Dialogs betrachtet werden. Hierzu werden die Positionen der Parteien im Bundestag erläutert und besondere Wendepunkte des Diskurses dargestellt. Es soll geklärt werden, ob der Völkermord an den Herero und Nama von deutscher Regierungsseite ignoriert wird und wo andere Konfliktpunkte in der jahrzehntelangen Debatte liegen. Ob das Handeln der deutschen Politik in der Namibiafrage mehr Inhalte der Verdrängung oder Versöhnung hervorbringt, soll an der Frage des Umgangs mit dem Genozid, erläutert werden.
Die postkoloniale Debatte zwischen Deutschland und Namibia erfährt in den letzten Jahren vermehrt Interesse von Seiten der deutschen Hochschulen und deren Forschung. Die Inhalte der Debatte erstrecken sich insbesondere über entwicklungs- und wirtschafts-, als auch bildungspolitische Diskurse. Vor allem in Zeiten der gesellschaftlich und politisch regen Phase von neuem Rechtspopulismus in Deutschland, ist die Bedeutung der landeseigenen Erinnerungskultur, bereits aus Zeiten vor dem Zweiten Weltkrieg, daher von unabdingbarer Relevanz.