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Das Werk Cézannes hat nun seit vielen Jahren den Platz erobert, der ihm gebührt, und es scheint deshalb notwendig, den Künstler selbst sprechen zu lassen, um seine eigenen Gedanken den üblichen Ungenauigkeiten und Entstellungen entgegenzusetzen. In dieser Absicht wurde die Veröffentlichung seiner Briefe unternommen, und gleichzeitig auch aus der Überzeugung heraus, daß seine Korrespondenz uns den Maler menschlich näherbringen und uns in der tiefen Ehrfurcht bestärken wird, die sein Werk uns bereits einflößt.
In seinem Briefwechsel spiegeln sich die vielen einander entgegengesetzten Züge der unausgeglichenen Natur Cézannes. Frivol und sorglos in seinen Jugendjahren, wird er später argwöhnisch und in sich verschlossen. Seine Äußerungen schwanken von Zärtlichkeit und sogar Demut bis zur Arroganz, sein Selbstvertrauen wird gelegentlich von Bitterkeit und Enttäuschung abgelöst, seine Nachsicht und Höflichkeit schlagen manchmal schnell in Grobheit um; nur einigen alten Kameraden und einigen jungen Freunden gegenüber zeigt er sich stets warm und gütig, wie er auch immer liebevoll und väterlich bleibt, wenn er das Wort an seinen Sohn richtet.
Die vorliegende neue deutsche Ausgabe ist viel vollständiger als irgendeine der bisherigen Veröffentlichungen, die englische und japanische Übertragung inbegriffen. Im Gegensatz zu den rund zweihundert Briefen und Briefauszügen jener Auflage enthält diese Sammlung über zweihundertdreißig Briefe, wobei obendrein eine Anzahl von Auszügen durch die vollständigen Dokumente ersetzt werden konnten.