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"Flucht in der Nacht" und "Einstellung des Verfahrens" sind so etwas wie das literarische Vermächtnis von Emmanuel Bove, abgefaßt zwischen 1942 und 1944 im Exil in Algier.
Die beiden Romane schließen inhaltlich aneinander an, und beide spielen vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs: Der Ich-Erzähler aus "Flucht in der Nacht" bricht mit einem Dutzend Kameraden aus einem deutschen Kriegsgefangenenlager aus und schlägt sich, zuletzt nur noch mit einem Gefährten, bis nach Frankreich durch. Doch auch nach seiner Rückkehr ins besetzte Paris, an den Hauptschauplatz von "Einstellung des Verfahrens", kommt der Bovesche Antiheld nicht zur Ruhe. Seine persönliche Tragödie wird zur Groteske: Hin- und hergerissen zwischen heroischen Anwandlungen und Paranoia, dem Wunsch nach Einsamkeit und der Unfähigkeit dazu, lähmender Entschlußlosigkeit und panischer Aktivität, Hilflosigkeit und maßlosen Ansprüchen, ist er mit seinem Drang nach Freiheit und Sicherheit - obwohl ihm die Flucht nach Spanien gelingt - letztlich zum Scheitern verurteilt.
Emmanuel Bove, für seine gleichsam chirurgische stilistische Präzision von der Kritik hoch gerühmt, schildert diesen menschlichen Niedergang ungeschönt subjektiv als ein Scheitern nicht nur an der Welt, sondern vor allem an sich selbst.
"Ich weiß: das Wort 'groß' ist einem Schriftsteller sehr selten angemessen und oft schon gar nicht den sogenannten 'großen' Schriftstellern. Aber Bove ist groß." Peter Handke