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Vom Sterben ist eine Reflexion in Wort und Bild über die Erinnerung an eine und die Trennung von einer geliebten Person.
Der Erzähler versucht die Frau, die er verloren hat, ihre Worte, ihren Geschmack, ihre Präsenz zu bewahren, mehr noch: wieder zu erwecken und wiederzuerlangen, indem er von ihr schreibt. Er zeichnet auf: Blicke, Gesten, Begegnungen, die gemeinsame Sprache, das Ausufern aufeinander, den Widerstand gegenüber den als Zwang empfundenen gesellschaftlichen Verhältnissen, Erinnertes ebenso wie Fiktionales, er korrigiert und variiert, verfremdet und verwirft, schreibt neu und so fort.
Das Vorhaben wird scheitern und er wird am Ende erkennen, dass jedes Schreiben über sie ausschließlich eines über ihn selbst ist. Der Erzähler, auf sich selbst zurückgeworfen, ist es, der sich verliert, da der Andere, in dessen Bild er sich finden könnte, fehlt.
Vom Sterben versucht verschiedene philosophische Ansätze und Methoden in literarische Praxis und metaliterarische Überlegungen umzusetzen. So etwa die Dialektik, derer sich Theodor W. Adorno bediente: das Verlorene - sie - findet sich in der Schwebe zwischen einer Vielzahl an Text- und Bildebenen, die einander vorwegnehmen, widersprechen oder verstärken; in Aussagen, die nicht literarisch festgeschrieben werden können, die sich vielmehr erst während des (Quer- und Wieder-)lesens entfalten, die sich jedoch jeder Versprachlichung entziehen und dem Leser somit augenblicklich entgleiten.