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Das Sammeln von Wildpflanzen in der Natur und die Kultivierung von Kräutern im Garten für Heilzwecke und den täglichen Nahrungserwerb gehören zu den ureigenen Tätigkeiten der Menschheit. Das Wissen über Verwertungsmöglichkeiten von Nutzkräutern war einst überlebenswichtig und ist heute bei kulinarisch interessierten, traditionsbewussten und konsumkritischen Menschen wieder en vogue. Im vierten Band der Reihe "Nahrhafte Landschaft" befasst sich Michael Machatschek einleitend mit grundlegenden und kritischen Überlegungen zu Landschaft, Ernährung und Nahrungsmittelqualität. Der Hauptteil des Buches bietet in bewährter Weise bislang nicht dokumentiertes Gebrauchswissen über Pflanzen, Beispiele ihrer Verarbeitung, Hinweise zu Wirkung und Fundorten so wie kulturgeschichtliche Betrachtungen und konkrete Kochrezepte. Interessierte Leserinnen und Leser erfahren, wie das Waldgras Rasch zu Schuhmaterial verarbeitet wird; was es mit den bitteren Ferkelkräutern auf sich hat; warum Giersch und Malven als die ältesten Gemüsearten gelten; wie Birnmehl erzeugt und als Zuckerersatz verwendet wurde; wie mit den Inhaltstoffen des Ruchgrases Getränke hergestellt werden können; dass Suppen, Soßen und Eintöpfe mit gemahlenen Pilzen gewürzt abwechslungsreiche Geschmacksvariationen entfalten; sich aus den Blüten der Gemeinen Akelei hautreinigendes Gesichtswasser gewinnen lässt und mit Fenchel, Anis, Kreuzkümmel oder Koriander gewürzter Kaffee dessen Verdaulichkeit steigert. Darüber hinaus befasst sich der Vegetationskundler mit artgerechter Tierhaltung und -fütterung, gesunder Ziegenmilch und was es für Selbstversorger bedeutet, "aus dem Geld zu sein". Machatscheks Erläuterungen sind spannend, lehrreich, kurzweilig und appetitanregend zugleich.