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Einem Aufruf des Sekretärs der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Joseph Sonnleithner, folgend, wurden 1819 aus allen österreichischen Teilen der Habsburgermonarchie Lieder und Tänze nach Wien eingesandt. Dieser einzigartige Bestand - nie zuvor war in so umfassender Weise gesammelt worden - enthält auch die frühesten handschriftlichen Überlieferungen der Volksmusik aus Salzburg. Umso wertvoller ist dieses Material, als über lange Zeit keine weiteren Aufzeichnungen folgten. Erst durch die Sammeltätigkeit Maria Vinzenz Süß", welche schließlich 1860 zur Drucklegung seiner "Salzburger Volks-Lieder" führte, wurde das Reservoir erneut erschlossen. Wie das unterschiedliche Repertoire der beiden Sammlungen verdeutlicht, hatte sich in der Zwischenzeit im Lied- und Spielgut ein beträchtlicher Wandel eingestellt. Die Sonnleithner-Sammlung von 1819 - auch wenn sie keineswegs auf Vollständigkeit ausgerichtet war - bietet also einen einmaligen Querschnitt der Salzburger Volksmusik aus einer Zeit, deren volkskulturellem Leben sich darüber hinaus vor allem über archivalische Dokumente, Landesbeschreibungen und Reiseliteratur nachspüren lässt. Der vorliegende Band vereint beides - musikgeschichtliche Forschung und die Volksmusik selbst -, gibt somit Lieder und Stücke wieder und gewährt zugleich Einblick in die Bedeutung, die dem Singen und Musizieren im Lebenskreis der salzburgischen Bevölkerung damals zukam.