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Seit 17 Jahren forscht Roland Girtler mit Studentinnen und Studenten der Universität Wien in Siebenbürgen in der Nähe von Hermannstadt, rumänisch Sibiu, über die alte Bauernkultur der Landler und Sachsen, die beide von den Rumänen als "Deutsche" bezeichnet werden. Es ist das dritte Buch, das Roland Girtler mit Studentinnen und Studenten - die von wohlmeinenden Leuten als "Girtler-Truppe" bezeichnet werden - zu diesem Thema veröffentlicht (der vorliegende Sammelband ist eine Fortsetzung des 1997 von ihm herausgegebenen Bandes "Die Letzten der Verbannten").Viele junge Leute sind in den letzten Jahren aus Siebenbürgen nach Deutschland und Österreich ausgewandert. Die Zurückgebliebenen, die noch ihre alte Bauernkultur weiter führen, sind darüber betrübt und fühlen sich verraten.Die alte Bauernkultur in Rumänien ist am Untergehen. Es schaut so aus, als ob mit dem angeblichen Segen der EU nun doch das vollendet wird, was Nicolae Ceausescu wollte, nämlich die Abschaffung des Kleinbauern in Rumänien unter dem Banner des Fortschritts.In diesem Buch finden sich Aufsätze der "Girtler-Truppe" und von Roland Girtler zu vielfältigen Themen, die sich auf den Alltag der letzten deutschen Bauern im Dorf Großpold in der Nähe von Hermannstadt beziehen. Die alte Bauernkultur wird ebenso besprochen, wie die Feste, die jene jungen Leute feiern, die vorübergehend in das Dorf ihrer Eltern zurückkehren. Auch die Veränderung des Begräbnisrituals wird dargetan - Roland Girtler fungierte selbst mit zwei Studenten als Totengräber, da es an Jungen fehlt, deren Aufgabe es wäre, die Gräber zu schaufeln.Dieses Buch ist spannend, es zeigt Arbeiten engagierter Forscherinnen und Forscher. Es ist weltgeschichtlich höchst bedeutungsvoll, da es den Wandel einer alten Kultur aufzeigt, die es bald nicht mehr gibt.