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Noch vor fünfzig Jahren war er weitgehend unbekannt und bestenfalls in Spezialistenkreisen geschätzt: Claudio Monteverdi (1567-1643). Heute stehen L'Orfeo oder L'incoronazione di Poppea auf den Spielplänen aller großen Opernhäuser, liegen seine Werke in zahlreichen Einspielungen vor.
Monteverdi, der bereits mit fünfzehn Jahren als Komponist an die Öffentlichkeit trat und gut sechzig Jahre später seine letzte Oper komponierte, war einer der Protagonisten, die die musikalische Epoche um 1600 nachhaltig prägten. Eine Epoche, die zu den zentralen Umbruchszeiten der Musikgeschichte überhaupt zählt, gekennzeichnet etwa durch den Abschied von der vokalen Mehrstimmigkeit oder die Erfindung von Oper und Oratorium.
Silke Leopold erzählt den Werdegang Monteverdis von den Anfängen in Cremona über seine Zeit am Hof in Mantua bis zu seiner Domkapellmeisterschaft am Dom von San Marco in Venedig. Und obschon viele Kompositionen verloren und biographische Zeugnisse nur spärlich vorhanden sind, entsteht ein faszinierendes biographisches Panorama, das immer wieder verknüpft wird mit der Musik- und Kulturgeschichte und den politischen Ereignissen seiner Zeit.