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Ciceros Schrift über den Staat darf mit Fug und Recht zu den bedeutendsten Werken der römischen Literatur gerechnet werden. Denn einerseits zählt sie zu den Grundtexten abendländischen Nachdenkens über die beste Konstitution eines Gemeinwesens: Es werden tragende Elemente antiker Staatstheorie diskutiert, etwa die Grundtypen der Regierungsformen (Monarchie, Aristokratie, Demokratie), das Modell vom Kreislauf der Verfassungen und das Konzept der Mischverfassung, die als Ideal gepriesen wird; andererseits ist das Buch von höchster literarischer Qualität: Es sind die gebildetsten Römer des 2. Jahrhunderts v. Chr., die Cicero - als der gebildetste Römer des 1. Jahrhunderts - aufeinandertreffen und im Dialog über das Zusammenleben im Staat philosophieren lässt. Das lebendige, höchst kultivierte Gespräch gipfelt in der Traumerzählung des großen Scipio Africanus, der berühmten Jenseitsvision für den politisch engagierten Menschen.