Christa Wolfs 'Kassandra' stellt einen Musterfall produktiver literarischer Aneignung des griechischen Mythos dar. Die Autorin verfolgte in ihrer Erzählung ein doppeltes Ziel: Die Darstellung einer patriarchalischen Kultur im Moment ihrer Selbstzerstörung sowie den - utopischen - Versuch, eine Frau dieser Gesellschaft zu Stimme und Autonomie kommen zu lassen.
Die inhaltlich unveränderte Neuausgabe bezieht sich auf die aktuell lieferbare Taschenbuch-Ausgabe des Luchterhand-Verlags.