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Krisen sind seit den 1970er Jahren im öffentlichen Diskurs immer wiederkehrende Phänomene und prägen dort ein Krisenbewusstsein, das in erster Linie durch Massenmedien - und damit vorwiegend sprachlich - konstituiert ist. Diesem Umstand wird in der geschichts- und sozialwissenschaftlichen Literatur noch immer selten Aufmerksamkeit geschenkt. Diese Arbeit möchte daher einen Beitrag zur Diskursgeschichte der Bundesrepublik leisten, wie sie seit nunmehr 30 Jahren in der Düsseldorfer Sprachgeschichtsschreibung betrieben wird, und untersucht drei wirtschafts- und sozialpolitische Krisendiskurse auf ihre metaphorisch geprägten Wissensbestände. Zu diesem Zweck wird das metaphorische Szenario als Analyseeinheit definiert und begründet und anschließend auf drei Krisendiskurse angewendet: Die "Ölkrise", die Debatten um den "Wirtschaftsstandort Deutschland" und um die "Agenda 2010".
Die empirische Untersuchung zeigt, wie konzeptuelle Metaphern zusammenwirken und Szenarien entfalten, in denen auch ohne spezifische Kenntnisse über wirtschaftliche und ordnungspolitische Zusammenhänge Krisen und ihre Bewältigung plausibel werden. Darüber werden Veränderungen in den Welt- und Gesellschaftsbildern der Zeitgenossen sichtbar, die sich in den metaphorischen Szenarien kristallisieren und zur Legitimation politischen Handelns verwendet werden.