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Der Historiker und Religionswissenschaftler Ernst Ludwig Ehrlich (1921-2007) gehört zu den prägenden Gestalten des deutschsprachigen Judentums nach der Schoa. Die Lebensgeschichte des gebürtigen Berliners umfasst die Erfahrung von Vernichtung und Wiederaufbau des europäischen Judentums im 20. Jahrhundert. Ehrlich war einer der letzten vier Schüler Rabbiner Leo Baecks an der Lehranstalt für die Wissenschaft des Judentums. 1943 gelang ihm dank christlicher Helfer die Flucht in die Schweiz, wo er 1950 in Basel promovierte und von dort aus zu einem Wortführer im jüdisch-christlichen Dialog in Deutschland wurde. Hartmut Bomhoff schildert, wie die Erfahrung von Ausgrenzung, Untergrund und Flucht Ehrlich trotz allem zum Brückenbauer machte, dem nach 1989 besonders am Herzen lag, jüdischen Zuwanderern "eine geistige jüdische Identität zu vermitteln, die ihnen bisher verwehrt war." Aus seiner persönlichen Entwicklung heraus setzte Ehrlich Zeichen für die Zukunft, wegen derer er auch zum Namensgeber des jüdischen Begabtenförderwerks der Bundesrepublik wurde, des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks (ELES).