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Mit dem zehnten Band findet die imposante Edition der Tagebücher von Thomas Mann ihren Abschluß. Er gibt Zeugnis vom Ausklang eines bei allen Anfechtungen großen Lebens, von der Vollendung eines sein Jahrhundert repräsentierenden Schriftstellers, der selber ein Vollender war. Scharfsinnig geht die Herausgeberin Inge Jens persönlicher, literarischer, politischer Geschichte nach und teilt im Anhang bedeutende Dokumente mit.
Thomas Manns späteste Lebenszeit: Kummer über Weltgeschehen und Feindseligkeiten.Zweifel an der Schöpferkraft, Unlust an >Felix Krull<. Vielerlei Beschwerden - auch auf Reisen. Tiefer Eindruck aber von Rom und der Audienz beim Papst. Behagen endlich im Kilchberger Haus, doch pei-nigend »das Problem,was ich arbeiten soll. denn ohne das ist kein Leben«. Noch entstehen der >Versuch über Tschechow<, der >Versuch über Schiller<, der gekürzt die Rede zur Feier zweier Dichter wird. Mit ihr beginnen die Ehrungen, die über den 80. Geburtstag hinaus den als Klassiker Gefeierten bis ans Ende begleiten, Aufenthalt in Holland. Thrombose. Im Zürcher Kantonsspital am 29.7.1955 die letzte Eintragung. Darin ein Satz: »Lasse mir's im Unklaren, wie lange dies Dasein währen wird.« Thomas Mann starb am 12. August.