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Der zweite Teil dieser Auswahl aus Virginia Woolfs umfangreichem Briefwerk führt in die Jahre ihrer schriftstellerischen Erfolge. Der Roman Orlando, eine Liebeserklärung an ihre Freundin Vita Sackville-West, erscheint und wird von Publikum und Presse gefeiert. Sie arbeitet bereits an ihrem großen Essay zum literarischen und politischen Feminismus, Ein eigenes Zimmer. Dieser Text erregt die Bewunderung der Komponistin und Frauenrechtlerin Ethel Smyth, mit der sich eine spannungsreiche Freundschaft und intensive Korrespondenz entwickelt. Der älteren Freundin gegenüber offenbart Virginia Woolf viel über ihr Leben, ihr Schreiben und ihre psychische Labilität: »Als Erfahrung ist Wahnsinn großartig, das kann ich Dir versichern, und nichts, worüber man die Nase rümpfen sollte; und in seiner Lava finde ich noch immer die meisten der Dinge, über die ich schreibe.« Urteile über die Werke von Kollegen sowie das eigene Schreiben sind wiederkehrende Themen in diesen späteren Briefen. »Weißt Du, manchmal packt mich eine solche Leidenschaft für das Lesen, daß es wie diese andere Leidenschaft ist - das Schreiben - nur auf der falschen Seite des Teppichs.« Doch auch Verzweiflung und tiefe Erschöpfung bei der Arbeit an den Romanen Die Wellen und Die Jahre klingen durch, nicht nur zwischen den Zeilen.
Krankheit und Tod naher Freunde - des Schriftstellers Lytton Strachey, der Malerin Dora Carrington, des Malers und Kunsthistorikers Roger Fry - erschüttern Virginia Woolf zutiefst. Als ihr Neffe Julian Bell im Spanischen Bürgerkrieg tödlich verwundet wird, versucht sie in täglichen Briefen ihre Schwester Vanessa zu stützen. Der eigenen Depression, der Zerstörung der Wohnung in London durch einen deutschen Bombenangriff und schließlich der Furcht, wieder wahnsinnig zu werden, kann sie nicht mehr standhalten. In ihrem Abschiedsbrief an Leonard Woolf schreibt sie: »Wenn überhaupt jemand mich hätte retten können, wärst Du es gewesen. Alles ist von mir gegangen bis auf die Gewißheit Deiner Güte.«
((Hintere Klappe))
Virginia Woolf wurde am