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Als Stefan Zweig im September 1912 nach einer Unterbrechung wieder Tagebuch zu führen begann, hielt er fest: »Der Grund - ich spürte gerade im Wiederlesen eines Früheren, wie matt, wie gefährlich, wie krankhaft matt mein Gedächtnis geworden ist.« Nahezu dreißig Jahre später schrieb er zum gleichen Stichwort in der Einleitung zu seiner Autobiographie >Die Welt von Gestern<: ». .. ich betrachte unser Gedächtnis nicht als ein das >eine< bloß zufällig behaltendes und das >andere< zufällig verlierendes Element, sondern als eine wissend ordnende und weise ausschaltende Kraft.« Zwischen beiden Bemerkungen liegt das in schweren Zeiten gelebte Leben eines der inneren Schwere seines Wesens bewussten Menschen, das sich in den vorliegenden Tagebüchern facettenreich abzeichnet.