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Philosophische Anthropologie ist der alte und neue Name für den Versuch, den Menschen als Menschen zu verstehen. Ihr Thema ist Aufklärung der menschlichen Situation. Sie will herausfinden, was den Menschen zu allen Zeiten als Menschen ausmacht, um zu begreifen, was die Geschichte aus dem Menschen in der Vergangenheit machen konnte und vielleicht in Zukunft machen könnte.
Jeder Band des neu gegründeten "Internationalen Jahrbuchs für Philosophische Anthropologie" enthält einen thematischen Schwerpunkt. Regelmäßig werden in Rezensionen die wichtigsten Neuerscheinungen aus Philosophie, Soziologie und den Naturwissenschaften vorgestellt, sofern sie für Probleme und Fragestellungen der Philosophischen Anthropologie relevant sind. In der Rubrik Archiv finden bislang unveröffentlichte Arbeiten aus dem Umfeld der Klassiker der Philosophischen Anthropologie ihren Platz. Die Rubrik Biogramm dient der Vorstellung von eher in Vergessenheit geratenen Autoren, die der Philosophischen Anthropologie nahe stehen.
Der erste Band des Jahrbuchs behandelt Helmuth Plessners Sinnes- und Ausdrucksphilosophie. In der gegenwärtigen Situation der Philosophie erweist sich die einseitige Orientierung an der Sprache immer mehr als unbefriedigend. Auf der Suche nach Alternativen hat sich die Kategorie des Ausdrucks als ein neues vielversprechendes Paradigma etabliert. Die Idee einer Hermeneutik nichtsprachlichen Ausdrucks eröffnet ein weites Feld von Themen: Die Beiträge dieses Bandes widmen sich dem Ausdrucksverhalten, einzelnen Ausdrucksphänomenen wie Lachen und Weinen sowie einer Anthropologie und Phänomenologie der Sinne.