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Der neoliberale »industrial turn« bringt eine Deterritorialisierung der Zeitregime, mit der nun die gesamte Zeit der postindustriellen Subjekte in Wert gesetzt wird. Gerald Raunig untersucht in diesem Zusammenhang das kulturelle Feld, das in den letzten Jahrzehnten unter dem Zeichen der »creative industries« neu geordnet wurde. KünstlerInnen und KulturarbeiterInnen fungierten dabei als Vorhut der postfordistischen Ausbeutung von Affekten, Kommunikation und Kreativität. Der dienstbaren Deterritorialisierung der Zeit setzt Gerald Raunig eine ganz andere Form der Industrie entgegen: eine ungefügige »Industriosität«, die Hand in Hand geht mit einer selbstbestimmten Reterritorialisierung von Zeit und Raum.
In den Besetzungsbewegungen des Jahres 2011 - vom Tahrir-Platz in Kairo über die M-15 Bewegung in Spanien und die Besetzungen des Rothschild-Boulevards in Tel Aviv bis zur Occupy-Bewegung - äußert sich diese Wiederaneignung der Zeit als zentraler Aspekt der Entwicklung neuer Organisations- und Lebensformen.