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Farben lösen Lust, Unlust, Trauer und Freude aus. Sie wirken symbolisch, bezeichnend, stellvertretend, analog oder autonom. Die Unterschiede ent stehen aufgrund der phänomenalen Eigenart, der individuellen Erlebbar keit, geografisch bedingten Voraussetzungen, kulturellen Strukturen, ge schlechts- und altersspezifischen Konventionen. Farbe ist der Stoff des Sinnlichen, der Empfindung ... Wenn den Farben so viele Eigenschaften nachgesagt werden, ist die naheliegende Schlussfolgerung die, dass kaum eine Orientierung möglich ist. Vollends kritisch wird es, wenn die Betrachter dermassen von Zweifeln geplagt sind, dass niemand mehr an Allgemeinbegriffe glauben kann. Die verbindenden Muster vor lauter Vielfalt nicht mehr erkennen können, gilt nicht nur im Bereich der Farben, sondern trifft generell auf eine Welt zu, die sich als pluralistisch begreift. Da muss es kein Nachteil sein, die Augen vor einem Zuviel an Farbreizen zu schliessen, denn gerade Blinde können sich sehr dezidiert zu Farbvorstellungen äussern. Konzentration und Vor stellungsvermögen sind mindestens ebenso wichtig wie Licht und Dunkel heit, um sich ein Bild zu machen. Das Ziel der vorliegenden Publikation ist es nicht, den uns bekann ten Farbenlehren eine weitere hinzuzufügen. Das Ziel besteht darin, eine 5 Mischform vorzulegen, die Farben ausmischt, also auch Farbmischungen im wörtlichen Sinne zur Sprache bringt, andererseits diverse Gebiete der Farbanwendung nachbarschaftlieh vermischt. Die Suggestivität der beste henden Farbsysteme beruht hingegen auf dem genauen Gegenteil davon.