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Obwohl wir die Worte, die unseren Geist bevölkern, nicht selbst erfinden, haben wir den Eindruck, dass sie unsere eigenen sind. Wir sind wie ein geduldiges Blatt Papier, das mit Buchstaben vollgeschrieben wird und sich nicht darüber beklagt, was ihm angetan wird. Im besten Fall findet alles an der Oberfläche statt... Was man als Wahnsinn bezeichnet, beruht auf dem Scheitern der Oberfläche. Die Art, wie Autisten mit Papier umgehen, zeigt, dass diese These buchstäblich zu nehmen ist: Ein autistisches Kind durchlöchert das Papier, auf das es geschrieben hat, ein anderes schreibt auf einem schon mit Zeichen erfüllten Blatt weiter, als ob Papier unendlich aufnahmefähig wäre. Die theoretische Erhellung derartiger Phänomene erlaubt es, zu einer allgemeinen Struktur vorzudringen. In der maschinenhaften Rede der Autisten und ihrer Bevorzugung des Schreibens tritt das normalerweise vergessene Technische von Sprache insgesamt hervor. Es wird sichtbar, dass Verrücktheit nichts Monströses an sich hat, sondern auf einer eigenwilligen Verteilung von Körper und Sprache beruht.
Inhalt
I. Autismus
Autistische Geistesblindheit. Kognitivismus, Phänomenologie und Psychoanalyse
Die Hand des Autisten
Autismus und Schrift
Überschreibung. Jenseits des Papierprinzips
II. Psychose
Denkzwang
Schrebers Herz
Wahnsinn und Werkabwesenheit
III. Biopolitik
Verrücktheit, Biopolitik und Dekonstruktion
Freuds später Pazifismus
Deportation und neue Gemeinschaft
Überlegungen zu Otto Gross' Spätwerk