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Aufgrund der Arteigenheit des versicherungstechnischen Risikos und der damit verbundenen Gefahr der Versichererinsolvenz, ist eine gesonderte Betrachtung der Versicherungswirtschaft in marktwirtschaftlichen Systemen erforderlich. Daher gibt es in der Praxis gesonderte aufsichtsrechtliche Konstruktionen zur Insolvenzvermeidung. Diese können auf theoretischer Ebene durch Ansätze verschiedener Forschungsrichtungen begründet werden. Versichertenschutzfonds sind in einem regulatorischen Kontext immer als lender of last resort anzusehen. Sie erfüllen, falls es trotz aufsichtsrechtlicher Kontrollen zu einer Versichererinsolvenz kommt, die Ansprüche der Versicherten über die zur Verfügung stehende Insolvenzmasse hinaus. Die Kfz-Haftpflichtversicherung war die erste Versicherungssparte, die historisch gesehen durch solche Einrichtungen geschützt wurde. Häufig wurde die Einführung von Versichertenschutzfonds in dieser Sparte mit dem Opferschutz erklärt. Die Ansprüche an spartenspezifische Kfz-Versichertenschutzfonds richten sich nach dem geltenden nationalen Recht. Sie können daher, wie im Falle des Vereinigten Königreiches und Deutschlands, der Art und dem Umfang nach variieren.
Mit Hilfe der Agency-Theorie werden in der vorliegenden Arbeit Versichertenschutzfondssysteme theoretisch analysiert. Neben der Entwicklung einer Empfehlung für die optimale Versichertenschutzfondsgestaltung werden die aktuellen Systeme in Deutschland und Großbritannien analysiert und mit der theoretischen Optimallösung abgeglichen.