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Das pädagogische Geschehen in der Schule und im außerschulischen Bereich wird heute mehr denn je als Sozialgeschehen beurteilt. Ansatzpunkte für pädagogische Gestaltung müssen deshalb auch immer in sozialen Beziehungen und durch soziale Probleme hindurch gesucht werden. In diesem Zusammenhang ist soziologisches Wissen gefragt, das sich in erster Linie auf die pädagogischen Handlungsstrukturen bezieht, ohne dabei den gesellschaftlichen Hintergrund von Bildung und Erziehung zu vernachlässigen. Ein solches soziologisches Denken im pädagogischen Bezug liegt in der Tradition einer Pädagogischen Soziologie, wie sie sich in den 20er Jahren in Deutschland entwickelte. Diese Einführung arbeitet die Tradition neu auf und verknüpft sie mit den modernen Konzepten der Soziologie, den Erkenntnissen der Sozialisationsforschung und der pädagogischen Institutionenkunde.
Entsprechend der pädagogischen Intention wird vom pädagogischen Interaktionsgeschehen ausgegangen und gezeigt, wie es als Sozialgeschehen mit den soziologischen Konzepten der Rolle, der Gruppe, der Generation, des Geschlechterverhältnisses und des sozialen Raums strukturiert werden kann. In einem anderen Teil wird das pädagogische Geschehen eingebettet in den institutionellen und gesellschaftlichen Rahmen der Erziehung. Schließlich wird gezeigt, wie man mit dem soziologischen Anomiekonzept und der Konflikttheorie pädagogisch umgehen kann, sodass Möglichkeiten der pädagogischen Gestaltung soziologisch sichtbar werden.