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Schwarzenberg, eine Provinzstadt im westlichen Erzgebirge, war der Verwaltungssitz des gleichnamigen Landkreises, der im Mai/ Juni 1945 für kurze Zeit aus bis heute ungeklärten Gründen nicht von den alliierten Truppen besetzt wurde. Das Geschehen in diesem sog. Niemandsland, war Ursprung verschiedener geschichtlicher Darstellungen und Quelle für Utopien und Legenden. Im Jahr 1984 erschien Stefan Heyms Roman "Schwarzenberg". Die daraus entstandene Legende von der Freien Republik Schwarzenberg suggerierte das Vorhandensein eines politisch-gesellschaftlichen Idealzustandes, dem durch den Einzug der sowjetischen Besatzungsmacht im Juni 1945 ein Ende bereitet worden sei. Die Diskrepanz zwischen Utopie, Legende und der in Schwarzenberg erlebten Wirklichkeit warf die Frage nach dem tatsächlichen Geschehen im Mai 1945 auf.
Die Autorin nahm erstmals tiefgründige Recherchen in verschiedenen Archiven und eine Auswertung des gesichteten Aktenmaterials vor. Ihre Forschungsergebnisse dokumentieren bisher unveröffentlichte politische Zusammenhänge und Tatsachen, die die Legende ad absurdum führen.