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Unter der gnadenlosen Sonne Mexikos ringt ein gottverlassenes Dorf mit Dürre, Cholera und Rauschgift. Schlimmer als alles ist jedoch die Habgier unmenschlicher Ausbeuter, denen die Indios nicht gewachsen sind. Aber ein mutiger Arzt, ein verantwortungsbewusster Priester und eine leidenschaftliche Frau kämpfen gemeinsam mit den Entrechteten für eine bessere Zukunft.
Nachwort der Herausgeberin Dagmar Konsalik zu »Im Tal der bittersüßen Träume«
Viele Leser wollten in ihren Briefen an meinen Vater wissen, ob er sich jemals entspannen würde - und falls ja, wie. Ich denke, wenn er nicht anstrengende und gefährliche Reisen für seine Recherchen unternehmen musste, dann betrachtete er die Recherchen bereits als Erholung. »Man kann in seinem Leben gar nicht genug lesen«, hat er immer gesagt und somit seine wenigen Abendstunden damit verbracht, sich Hintergrundwissen für sein nächstes Romanprojekt zu erarbeiten. Alltagsprobleme wurden eher während des Frühstücks beim Öffnen der Post besprochen und dann von meiner Mutter erledigt. Denn am Abend, wenn er sein Tagesschreibpensum erledigt hatte und sich mit einem Glas Wodka mit Orangensaft schweigend in die Sofaecke setzte, war er erst einmal nicht ansprechbar für uns. Er identifizierte sich so mit seinen Figuren, dass man ihn manchmal gar nicht wiedererkannte, als wäre eine gläserne Wand zwischen ihm und uns. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass wir nicht viel von unserem Vater hatten. Einmal haben wir gestreikt und uns geweigert, in unser Ferienhaus nach Locarno zu fahren, weil wir ja wussten, er schreibt immer nur, und wir haben auch im Urlaub wieder nichts von ihm. Da hat er tatsächlich uns zuliebe keine Schreibmaschine mitgenommen. Das ging zwei Wochen gut, dann saß er schlecht gelaunt, mit den Fingern trommelnd am Tisch, und unsere Mutter kaufte heimlich eine Schreibmaschine. Dann war die Welt für ihn wieder in Ordnung. Eine Ausnahme zu seinem täglichen Schreiben, neben den Recherchereisen und regelmäßigen Opernbesuchen, gab es allerdings für ihn: die Begegnung mit seinen Lesern. Diese Signiertourneen - zu seinem 60. Geburtstag besuchte er 46 Städte in Deutschland, Österreich und der Schweiz - betrachtete er nie als Qual. Die Signierstunden waren für ihn Entspannung und Freundschaftsdienst an seinen Lesern, die sonst keine Möglichkeit hatten, ihn persönlich kennenzulernen. Aber auch umgekehrt durfte er so erfahren, wer seine Leser eigentlich sind, welcher Altersgruppe sie angehören, welchen Berufen sie nachgehen und welche seiner Romane sie besonders gefesselt hatten. Für seine Leser war er genau der Autor, der er gern sein wollte: ein Schriftsteller für jedermann, nah am Publikum. Denn oft haben ihm die Gespräche mit seinen Lesern Anstöße für neue Themen gegeben oder ihn darin bestätigt, dass z. B. die Mischung aus Abenteuerroman, exotischer Kulisse, Liebesgeschichte und der jeweiligen Heldenfigur, oft genug ein Arzt, genau das ist, was sie an seinen Büchern lieben. Mit Im Tal der bittersüßen Träume hatte er wieder genau ins Schwarze getroffen. Ein streitbarer Priester und ein idealistischer Arzt versuchen, die Menschen in einem Dorf im glühend heißen Mexiko aus ihrem Elend zu retten. Ärzte, die ihren Beruf als Berufung sehen und in Krisengebiete fliegen, um zu helfen, wie für die Hilfsorganisation »Ärzte ohne Grenzen«, haben meinem Vater immer imponiert. Für sie hat er oft gespendet. Solchen Helden wollte er mit diesem Roman ein kleines Denkmal setzen.