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Django Deluxe machen als Quartett so ziemlich alles falsch,
was eine Jazz-Band falsch machen kann: sie sind weder Afro-
American, noch weiß mit Hochschulabschluss in Komposition.
Als Quasi-Ersatz sind sie Sinti, haben Harlem noch nie gesehen
und kommen aus Hamburg-Wilhelmsburg. Dort betreiben
sie zusammen einen Schrottplatz. Gehören tun Django Deluxe
nicht etwa zu den Ludolfs, sondern zu den besten Gypsy Jazz-
Bands Europas und holen den Swing Django Reinhardts nach
Hamburg, ins Hier und Jetzt!
Auf "Wilhelmsburg" versammelt das Hamburger Quartett
elf wunderbar lässige Jazz-Instrumentals. Neben einer
Eigenkomposition ist das Album dem Repertoire von Joseph
Kosma, Erroll Garner, Miles Davis und anderen Genregrößen
entnommen, zwei Django Reinhard-Nummern rahmen das
Werk ein. Auf drei Gitarren und dem Kontrabass entsteht hier
die musikalische Botschaft eines Volkes, das seine Sprache
bis heute an niemanden weitergibt, "sie ist", so Gitarrist Kohe
Reinhardt, "neben der Musik das Einzige, was wir noch ausschließlich
für uns haben. Beides sehen wir als eine Sicherheit
dafür an, dass es mit unserem Volk überhaupt weiter geht".
Mit ihrer Musik, ohnehin die beste globale Sprache, geht es
auch dank Django Deluxe schon jetzt in eine verheißungsvolle
Zukunft. Derart modern und gleichzeitig der Tradition
verpflichtet hat der Gypsy Swing schon lange nicht mehr geklungen.
Mit klischierter Zigeuner-Romantik hat diese Musik
so wenig zu tun wie ihre Schöpfer selbst.