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Mit dem Namen Kurt Eisner verbindet sich vor allem der von ihm initiierte Sturz der bayerischen Monarchie im Jahre 1918. Diese Tat und sein Wirken als erster bayerischer Ministerpräsident bilden noch heute den Gegenstand heftiger Kontroversen. Die vorliegende Biographie stellt anhand zahlreicher neuer Quellen Leben und Werk des jüdischen Sozialisten erstmals in aller Ausführlichkeit vor und führt zugleich zu einer Neubewertung Eisners als Politiker. Als Kurt Eisner am 7. November 1918 durch eine revolutionäre Aktion den bayerischen König stürzte und eine neue, sozialdemokratisch dominierte Regierung bildete, war er dem Großteil der bayerischen Bevölkerung nahezu unbekannt. Wie kam es, daß ausgerechnet ein aus Berlin stammender Sozialdemokrat jüdischer Abstammung das nötige Gespür für die in Bayern herrschende Stimmungslage und den Mut zum Handeln aufbrachte? Die vorliegende Biographie beantwortet diese Frage und zeichnet Eisners Lebensweg in allen seinen Stationen nach. Sie beschreibt seine lange und äußerst wechselhafte Karriere als brillanter politischer Journalist und seine Rolle als Parteipolitiker. Sein Versuch, der deutschen Sozialdemokratie in theoretischer wie taktischer Hinsicht neue Wege aufzuzeigen, zeugte nicht nur von großem Selbstbewußtsein, sondern zugleich von einer höchst eigenständigen politischen Grundauffassung. Ohne Kenntnis dieser Vorgeschichte sind Eisners Rolle in der Revolution von 1918 und sein mutiger Kampf für Völkerverständigung und neue demokratische Mitbestimmungsformen ebensowenig zu verstehen wie die charismatische Wirkung, die er als politischer Agitator auf seine Mitmenschen ausübte. Den Mut, auch unbequeme Wahrheiten offen auszusprechen, mußte er am 21. Februar 1919 mit seinem Leben bezahlen.