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Thomas Feuerstein hat die Räume der Galerie im Taxispalais Innsbruck in ein zusammenhängendes Ensemble aus Gewächshaus, Laborküche, Kühlraum und Fabrik verwandelt. Schläuche mäandern durch die Ausstellung, sie verbinden Apparaturen und Objekte, aus Algen und Pilzen wird in einem chemischen Prozess ein synthetisches Halluzinogen gewonnen und zugleich zähfließender Schleim produziert, dicke Fäden und Schlieren formen sich zu einer transparenten wie liquiden Skulptur. Die psychotrope Wirkung der halluzinogenen Substanz, die feste Gegenstände in der Wahrnehmung zerfließen lässt, wird als realer Prozess gespiegelt, das Innen der Psyche und das Außen des polymeren Schleims beginnen sich zu überlagern. Thomas Feuerstein (*1968 in Innsbruck, lebt in Wien) setzt biochemische Prozesse als künstlerisches Ausdrucksmittel für spektakuläre Installationen im Grenzbereich von Kunst und naturwissenschaftlicher Versuchsanordnung ein, so fragmentiert er wissenschaftliche Erklärungsmodelle und hinterfragt deren Wahrheitsanspruch. Durch die vielfältige Nutzung in der Kunst gebräuchlicher Medien enstehen neue Bedeutungszusammenhänge, wird das Faktische mit dem Fiktiven verschränkt, verschieben sich Bedeutungen. Wo wäre das besser abzulesen, als in einem vom Künstler konzise zusammengestellten Buch!
Ausstellungen:
Galerie im Taxispalais Innsbruck, 7/3-10/5/2015
Frankfurter Kunstverein Frankfurt/M., 29/5-30/8/2015
Kunstverein Heilbronn, 3/10-22/11/2015